Bahnhof Kautenbach in H0

Ansicht des Bahnhofs von der Hockslay um 1910
Ansichtskarte J. Kaemmerer, Photogr, Wiltz (vor 1920)

Die Platzierung der benötigten Elektronik

Die gesamte Elektronik meiner Anlage besteht eigentlich nur aus relativ wenigen Elementen, mit welchen ich auf einer kleinen Testanlage Erfahrungen gesammelt hatte. Aufgrund meiner Recherchen im Internet und meiner eigenen Erfahrung habe ich beschlossen so wenige Bauteile verschiedener Hersteller wie irgend möglich zu verwenden.

Meine verbaute Elektronik besteht also aus folgenden Elementen:

  • Die Digitalzentrale (Roco Z21 schwarz) welche das digitale Signal liefert, mit dem die gesamte Anlage versorgt und gesteuert wird.
  • Sechs Digital-Booster (Littfinski DB-4) welche die fünf verschiedenen Anlagenabschnitte mit Strom versorgen, sowie das digitale Signal der Digitalzentrale weiterleiten – der sechste Booster ist für die Versorgung der Weichen-Servos mit Strom und und digitalem Signal verantwortlich. (siehe Stromversorgung)
  • Weichendekoder (ESU SwitchPilot V3 Servo sowie die ESU SwitchPilot Erweiterungen zur Polarisierung der Weichen-Herzstücke
  • Rückmelder (Roco / Fleischman Z21 DETECTOR (RailCom) sowie Z21 DETECTOR X16.
Die Z21 sowie die Littfinski-Booster (siehe Die Stromversorgung)

Während ich probehalber schon die Gleise sowie den ersten Weichen-Bereich im Schattenbahnhof ausgelegt hatte, machte ich mir Gedanken darüber, wohin ich die benötigte Elektronik verstauen sollte.
Dass ich mich bisher nicht mit diesem Thema beschäftigt hatte lag wohl daran dass ich nicht noch länger planen, sondern endlich mit bauen loslegen wollte.
Dies sollte sich jedoch im Nachhinein als Fehler erweisen.

Da ich mich bis zu diesem Zeitpunkt nur mit den Bauteilen an sich, aber nicht mit der genauen Anzahl, sowie dem dafür benötigten Platz beschäftigt hatte, erlebte ich jetzt eine Überraschung.

Ausschlaggebend war das Gespräch mit einem befreundeten Elektriker den ich um Rat fragte wie er an meiner Stelle die Verdrahtung der gesamten Anlage angehen würde, und auf was ich besonders achten müsste.

Der wichtigste Information die mir von diesem Gespräch im Gedächtnis blieb war: „Plane und dokumentiere alles zuerst und lege dabei feste Farben für die verschiedenen Aufgaben fest“.

Also setzte ich mich hin und begann die Elektrik zu planen.

Ich kann mich noch gut an die Werbung der ersten digitalen Modellbahnen erinnern, wo es hieß mit einem einzigen Kabel könnte man eine ganze Anlage mit mehreren Zügen steuern. Dass dies leider nicht immer (eigentlich nie) der Fall ist musste ich nun erfahren.

Blöcke und Rückmelder

Zuerst teilte ich also meine Anlage in einzelne Blöcke auf. Um mir für später alle Möglichkeiten offen zu halten, habe ich beschlossen die Blöcke relativ kurz zu halten und im Prinzip mit drei Belegt-Meldern zu versehen. Außerdem sollte pro Weichen-Verbindung wenigstens ein Rückmelder vorhanden sein. Auch sollte jeder normale Block mindestens einen RailCom-Melder zur Lok-Identifikation besitzen.

So kommt es, dass ich 64 Blöcke habe, welche mitsamt den Weichen durch insgesamt 201 Rückmelder überwacht werden.
Durch die Unterscheidung in RailCom-fähig oder nicht – die Anzahl der Rückmelder pro Modul sowie die Tatsache dass man Module nicht Booster-übergreifend betreiben kann, kommt es, dass ich jeweils

  • 10 Roco Detector X16 (mit jeweils 16 einfachen Meldern)
  • 10 Roco Detector (mit jeweils 8 RailCom-fähigen Meldern)

also insgesamt 240 Melder benötige welche sich auf 20 Modulen befinden.
Erst als ich 14 vorhandene Module nebeneinander legte, wurde mir der enorme Platzbedarf bewusst, den ich bis dahin eigentlich nicht eingeplant hatte.

Weichen-Ansteuerung

Bei der Weichen-Ansteuerung sieht die Sache ein wenig anders, da die Zahl meiner Weichen (insgesamt 46) schon von Anfang an feststand.
Man kann zwar jeweils acht Weichen mit einem ESU SwitchPilot V3 Servo ansteuern. Mit einer ESU SwitchPilot Erweiterung kann man die Herzstücke von jeweils vier Weichen polarisieren, und könnte dabei sogar Weichen-Herzstücke aus verschiedenen Boosterbereichen einspeisen. Der Übersicht halber, werde ich aber auf diese Möglichkeit verzichten.

Da ich die Servo- Ansteuerung so nah wie möglich bei den jeweiligen Weichen platzieren möchte, bleiben auch hier einige Anschlüsse leer, und ich komme auf insgesamt

  • acht Servo-Dekoder-Module (womit man 64 Weichen ansteuern könnte)
  • dreizehn Dekoder-Erweiterungs-Module (genügend für 52 Weichen)

Die Plazierung

Die grundlegende Idee war die benötigte Elektrik und Elektronik so zu platzieren dass sie eigentlich so wenig wie möglich von der Anlage ablenken sollten – also im besten Fall unsichtbar. Trotzdem sollten die Teile so gut wie möglich, erreichbar sein, dies für den Aufbau wie auch für eine spätere Fehlersuche, was dem Gedanken der Unsichtbarkeit eigentlich widerspricht.
Wo genau ich nun meine Idee her habe weis ich nicht mehr so genau, aber bei irgendeinem Modellbahnbauer werde ich mich sicherlich inspiriert haben.
Die Idee besteht darin, relativ nah am Rand unter der Anlage kleine Platten in der Waagerechten anzubringen welche die Elektronik aufnehmen sollen, und bei Arbeiten mittels Scharnieren in die Senkrechte geklappt werden können.

Zum Halten der Platten in der hochgeklappten Position dachte ich mir dass es genügen würde die Platten mit Klappscharnieren auszustatten, und notfalls noch mit einem Magneten in der Endposition zu halten.

Dies wird bei den Platten welche die Weichen-Steuerung tragen auch funktionieren, da diese Platten bloß etwa 30 cm lang und rund 20 cm hoch sind.

Für die Rückmeldemodule war dies jedoch nicht ohne weiteres machbar. Nach langem Hin und Her, kam ich zum Schluss dass es am einfachsten wäre sämtliche 20 Rückmeldemodule auf einer einzigen Platte zentral unter der Anlage zu platzieren. Diese Platte muss allerdings eine Größe von 53 cm Höhe und 105 cm Breite aufweisen, da außer diesen Detectoren später etwa 250 Kabel hier verklemmt werden müssen.
Hinzu kommen jeweils noch 10 CAN-Bus sowie 10 R-Bus Verbindungskabel.

Da eine solche Platte zu schwer wird um sie mit Klappscharnieren hoch zu halten, musste ich mir etwas anderes einfallen lassen um die blinkende Elektronik den Blicken der Zuschauer zu entziehen.

Also überlegte ich mir eine Möglichkeit die Platte an einer Seite mittels einer Rollladenvorrichtung in die Waagerechte zu ziehen. Bei der Achse handelt es sich um eine alte Gardinenstange, die restlichen Teile wurden alle in Fusion 360 gezeichnet und entstammen allesamt meinem 3D-Drucker. (Einzige Ausnahme ist der Gurtwickler von Amazon für 14,59€)

Die vier Gurtrollen bestehen konstruktionsbedingt jeweils aus zwei Teilen
Die Achse musste relativ tief montiert werden, damit die Platte später nicht die Gurtrollen berührt. Die Gurtrollen sind starr über die Achse (Gardienenstange) untereinander verbunden.
Abschliessend folgen nun einige Bilder der fertig montierten Platte aus verschiedenen Blickwinkeln. Die Verkabelung der Platte ist nur provisorisch zum Testen der Detector-Module. Aus diesem Grund fehlt auch ein Detector X16, welcher einen Defekt aufwies.
Die Platte in hochgezogener Position. Später werden natürlich keine Kabel herunterbaumeln 😉
Ansicht von oben – Platte in angehobener Stellung
Ansicht von oben – Platte in abgesenkter Position

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