Bahnhof Kautenbach in H0

Ansicht des Bahnhofs von der Hockslay um 1910
Ansichtskarte J. Kaemmerer, Photogr, Wiltz (vor 1920)

Die Weichen-Antriebe

Meine gesamte Anlage wird später 48 Weichen aufweisen, davon 28 im schwer zugänglichen Bereich. Weichen sind logischerweise fehleranfälliger als der normale Schienenstrang. Deshalb habe ich mir zu den Weichen vorab einige Gedanken gemacht.

Bei den von mir verwendeten Tillig-Elite-Weichen werden, wie beim großen Vorbild, die Weichen-Zungen gebogen und sind nicht wie bei vielen anderen Gleissystemen mit einem Scharnier versehen. Dies, zusammen mit dem Umstand dass das Herzstück der Weiche stromführend ist, bietet den Vorteil, dass die Stromversorgung der Lokräder auch auf den Weichen optimal gewährleistet ist.

Eine Tillig Weiche in der Draufsicht

Ein Nachteil dieser Bauweise besteht darin, dass separat dafür gesorgt werden muss dass das Herzstück der Weiche, je nach ihrer Position, die richtige Polarität hat. Um dies zu ermöglichen sind das Herzstück sowie die beiden anschließenden Schienenstümpfe gegen den Rest der Weiche isoliert, und müssen je nach deren Stellung mit dem entsprechenden Pol verbunden werden.

Eine Tillig Weiche von unten

Dies wiederum hat zusätzlich zur separaten Verkablung den Nachteil dass, falls Weichen, in der falsche Position liegend von hinten befahren werden, dies sofort zu einem Kurzschluss führt. Auf einer kleinen Testanlage, welche ich vor etlichen Jahren aufgebaut hatte, wo alles nur von einem Booster mit Strom versorgt wurde, führte dies dazu dass sich anschließend die Weiche nicht in die richtige Position stellen ließ, bis der Kurzschluss entfernt (also die betreffende Lok vom Gleis gehoben war). Auf Grund dessen wird die Stromversorgung der Weichen-antriebe auf meiner jetzigen Anlage von einem separaten Booster übernommen. So kann man trotz Kurzschluss im Fahrstrom, die Weiche in die passende Position umlegen, und die Gleis-Spannung lässt sich anschließend wieder einschalten.

Auf vielen Schauanlagen hatte ich beobachtet dass dort Weichen üblicherweise mit Servomotoren gestellt wurden. Nach einigen Versuchen auf meiner Testanlage, habe ich mich dazu entschieden auch sämtliche Weichen auf meiner jetzigen Anlage mit Servos zu betreiben. Dies in erster Linie weil es einfach gut aussieht wenn die Weichen-Zungen schön langsam von einer Position in die andere wechseln, aber auch weil man defekte Servos später (von unter der Anlage) tauschen kann ohne Weichen ausbauen zu müssen, was bei Magnet-Spulen-Antrieben oftmals nicht ohne weiteres möglich ist.

Gesteuert werden meine Servomotoren vom „Esu Switchpilot Servo“ in der Version 3. Hier kann man sämtliche Einstellungen über drei Tasten und ein kleines Display vornehmen und dies, bei entsprechender Platzierung, ohne unter die Anlage zu steigen.

Mit einem „Switchpilot-Servo“ kann man insgesamt acht Servomotoren steuern und unter anderem für jedes Servo einzeln folgendes frei wählen:

  • den Anfangs- sowie den Endpunkt des Stellweges
  • die Stell-Geschwindigkeit (wodurch man die Weichen vorbild-gerecht langsam umstellen kann)
  • ab wann und wie lange das Servo mit Spannung versorgt wird
  • ab wann und wie lange das Servo mit Stellimpuls versorgt wird

sowie eine ganze Reihe weiterer Einstellungen, welche für meinen Bedarf aber eigentlich keine Rolle spielen. So kann man zum Beispiel mehrere Servos gleichzeitig ansteuern, Servos nach-wippen lassen u.s.w.

Die Polarisierung der Herzstücke erfolgte über die beidseitig ansteckbaren „Esu Switch-Pilot Extension“ wobei je eine Erweiterung für vier Herzstücke zuständig ist.

Die Weichensteuerung habe ich, um die Servokabel so kurz wie möglich zu halten, jeweils in der Nähe der betreffenden Weichen positioniert.
Um das spätere Gesamtbild der Anlage nicht zu beeinträchtigen wurden die Steuerungen jeweils an einem hoch-klappbaren Brettchen befestigt. So sind die Switchpilot-Servo während dem Einstellen gut erreichbar, und trotzdem im Normalbetrieb unsichtbar.

Hier die Rückseite eines Brettes welches für den Einbau vorbereitet wurde
Und hier das gleiche Brett, nachdem der größte Teil der Kabel verlegt ist 😉
und – in hochgeklappter Position

Auf sämtliche „SwitchPilot Servo“ habe ich vor dem Einbau mit dem „ESU LokProgrammer“ die neueste Firmware-Version aufgespielt sowie eine digitale Adresse zugeteilt. Unter dieser Adresse können vier Weichen geschaltet werden Der „SwitchPilot“ benötigt daher zwei Adressen, als diese zweite Adresse wird automatisch die nächste Adresse zugeteilt.

Zeitgleich mit dem Aufbau der Anlage habe ich auch die gesamte fertige Anlage in meine Steuerungs-Software „TrainController Gold“ eingetragen. So kann ich sofort nach dem Einbau testen ob alles dem Plan entsprechend funktioniert, doch dazu später mehr …


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